Brain Fog – Wenn der Kopf wie benebelt ist
Ein unterschätztes Symptom mit vielen Gesichtern
„Ich kann mich nicht konzentrieren.“
„Es fühlt sich an, als wäre ein Schleier in meinem Kopf.“
„Ich funktioniere nur noch, aber nehme kaum noch bewusst wahr.“
Diese Aussagen höre ich als Coach und Körpertherapeutin häufig von meinen Klient:innen – unabhängig von Alter oder Lebenssituation. Die Rede ist vom sogenannten Brain Fog, auch bekannt als Gehirnnebel.
Aber was ist das eigentlich genau? Und noch wichtiger: Woher kommt dieser Zustand – und wie können wir wieder zu mehr Klarheit im Kopf finden?
Was ist Brain Fog?
Brain Fog ist keine eigenständige medizinische Diagnose, sondern ein Sammelbegriff für kognitive Beeinträchtigungen, die sich durch Symptome wie:
Konzentrationsschwäche
Denkblockaden
Gedächtnisstörungen
mentale Erschöpfung
und das Gefühl innerer „Benebelung“ äußern.
Es fühlt sich an, als wäre der Kopf nicht „wach“, nicht präsent, nicht ganz da. Als würde man hinter einer Glasscheibe leben.
Ursachen: Warum entsteht Brain Fog?
Es gibt nicht den einen Grund für Brain Fog. Vielmehr ist es das Ergebnis vielschichtiger Wechselwirkungen zwischen Körper, Psyche, Umwelt und Lebensstil.
1. Chronischer Stress & Überforderung
Anhaltender Stress verändert die Neurochemie des Gehirns. Stresshormone wie Cortisol dämpfen auf Dauer die Aktivität im Hippocampus (Gedächtniszentrum) und stören das Arbeitsgedächtnis. Betroffene berichten, dass sie plötzlich einfache Aufgaben nicht mehr strukturieren oder Prioritäten setzen können.
2. Schlafmangel & gestörter Biorhythmus
Ohne ausreichenden Tiefschlaf kann das Gehirn keine Informationen verarbeiten. Schlafmangel führt direkt zu einer reduzierten geistigen Leistungsfähigkeit. Auch ein gestörter Tag-Nacht-Rhythmus (z. B. durch Schichtarbeit) kann Brain Fog begünstigen.
3. Entzündungen & stille Infektionen
Chronische Entzündungsprozesse (z. B. durch Darmprobleme, Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto oder stille Entzündungen) können neuroinflammatorische Prozesse im Gehirn auslösen – mit Auswirkungen auf Stimmung und Kognition.
4. Ernährung & Nährstoffmängel
Ein Mangel an Eisen, Vitamin B12, Omega-3-Fettsäuren oder Magnesium kann sich direkt auf die Gehirnfunktion auswirken. Auch Blutzuckerschwankungen oder eine Ernährung mit zu viel Zucker und verarbeiteten Fetten sind Brain Fog-Treiber.
5. Hormonelle Veränderungen
Insbesondere rund um die Menopause, während der Schwangerschaft oder bei Schilddrüsenerkrankungen kann das hormonelle Ungleichgewicht zu mentaler „Vernebelung“ führen.
6. Traumata & psychische Belastungen
Unverarbeitete seelische Verletzungen, depressive Verstimmungen, Angstzustände oder PTBS blockieren Denkprozesse und können das Gefühl innerer Leere oder mentaler Distanz hervorrufen. Das Nervensystem ist in einem Dauer-Alarmzustand.
Coaching & Körperarbeit bei Brain Fog
Aus meiner Sicht als Coach zeigt sich Brain Fog häufig bei Menschen, die zu lange funktioniert haben, ohne innezuhalten. Viele berichten, dass sie „sich selbst verloren“ haben – in Anforderungen, Rollen und Erwartungen.
Was hilft?
Bewusstsein schaffen: Die ersten Schritte sind Erkennen und Erlauben. Brain Fog ist keine Schwäche – sondern ein Signal.
Ressourcen aktivieren: Massagen, Atemarbeit, Körperwahrnehmung und sanfte Bewegung bringen den Geist wieder in den Körper zurück.
Entlastung im Gespräch: Im Coaching arbeite ich daran, belastende Denkspiralen zu erkennen, zu ordnen und zu entkräften.
Lebensstil anpassen: Gemeinsam entwickeln wir Strategien für gesündere Routinen, besseren Schlaf, emotionales Gleichgewicht und nährende Gewohnheiten.
Brain Fog ist nicht eingebildet – sondern ein Signal
Ob durch zu viel Stress, unterdrückte Emotionen oder eine stille Entzündung – Brain Fog ist ein Hilferuf von Körper und Seele. Wer ihn ignoriert, riskiert, langfristig in Erschöpfung, Depression oder Burnout zu rutschen. Wer ihn hört, hat die Chance, sich neu auszurichten.
Fragen zur Reflexion
Wann fühlst du dich geistig klar und präsent?
Welche Momente lösen bei dir Nebel im Kopf aus?
Womit „fütterst“ du dein Gehirn – gedanklich und physisch?
Was müsste sich in deinem Alltag verändern, damit du wieder bei dir ankommst?
Fazit: Klarheit beginnt mit Bewusstsein
Brain Fog ist mehr als nur Vergesslichkeit oder Müdigkeit – es ist ein Spiegel deiner inneren Balance. Wenn du dich angesprochen fühlst oder jemanden kennst, der mit geistiger Erschöpfung kämpft, melde dich gern bei mir. In einem kostenfreien Gespräch klären wir, wie ich dich auf deinem Weg zurück zu Klarheit, Präsenz und Lebensenergie begleiten kann.